Bonsai düngen: Wie geht das richtig?
Wenn Sie einen Bonsai-Baum in Ihrer Pflanzensammlung haben, haben Sie sich höchstwahrscheinlich gefragt, wie Sie ihn richtig düngen. Bevor Sie beginnen, sollten Sie einige Details zum Thema verstehen.
Zunächst einmal ist Dünger kein Nahrungsmittel für Pflanzen. Bonsai erzeugen ihre Energiereserven durch Photosynthese, indem sie Kohlendioxid und Wasser in Zucker umwandeln. Eine Düngung der Pflanze ist hierfür nicht erforderlich.
Aber warum dann Bonsai düngen? Der richtige Dünger hält Ihren Baum gesund und stark. Er stimuliert aber auch das Wachstum, was bei falscher Durchführung die elegante und raffinierte Form des Bonsai zugrunde richten kann.
Zu wissen, wie man die Bäume richtig düngt, ist eine gute Fähigkeit für diejenigen, die die Bonsai-Kunst beherrschen wollen. Als nächstes werden wir wichtige Punkte und Feinheiten dieses Prozesses enthüllen.
Generell gilt für alle Bonsaiarten Folgendes:
Düngen Sie Ihre Pflanze nicht, nachdem Sie sie umgetopft haben. Bei der Neupflanzung wird möglichst viel der alten Erde von den Wurzeln entfernt. Gleichzeitig kürzt man die Wurzeln, indem man die zu langen Wurzelenden abschneidet. Daher reagieren Bonsai-Wurzeln innerhalb von 4 bis 6 Wochen nach dem Umtopfen sehr empfindlich auf Düngemittel.
Sie können die Bonsaierde jedoch mit Hornspänen anreichern. Diese geben in so kurzer Zeit keine Nährstoffe ab. Der Mangel an Nährstoffen wiederum regt die Bildung von Bonsai-Wurzeln an.
Hornspäne versorgen Ihren Baum lange Zeit mit ausreichend Stickstoff und Phosphat. Nehmen Sie pro Quadratmeter etwa 20 Gramm Substrat ein. Das bedeutet, dass Sie pro kleiner Bonsaischale nur einen Teelöffel Dünger benötigen.
Anschließend können Sie Ihren Bonsai regelmäßig düngen. Die Häufigkeit hängt hierbei von der Art des Düngemittels ab. Es wird empfohlen, den Baum von der Keimung im Frühjahr bis zum Herbst zu düngen. Im Winter sollten Sie bei Outdoor-Arten auf die Düngung verzichten und bei Zimmerbonsai die Düngermenge reduzieren.
In der kalten Jahreszeit reagieren Bäume, die im Garten stehen und Photosynthese betreiben, negativ auf große Mengen Dünger. Bei Zimmerbonsai, die nicht so anfällig für den Wechsel der Jahreszeiten sind, verringert sich auch der Bedarf an Nährstoffen.
Wenn Ihr Bonsai krank ist, stellen Sie zunächst fest, ob eine Überdüngung die Ursache sein könnte. Hören Sie zunächst auf, Ihren Bonsai zu düngen, und beobachten Sie die möglichen Verbesserungen.
Sobald sich Ihr Baum erholt hat, können Sie mit der Düngung fortfahren, behalten Sie dabei jedoch die Menge im Auge.
Es gibt verschiedene Arten von Düngemitteln, die auch auf unterschiedliche Weise verwendet werden. Zur Düngung Ihrer Bonsai haben Sie die Wahl zwischen organischen und mineralischen, sowie flüssigen und festen Düngemitteln:
Die am häufigsten verwendeten Düngemittel sind organische Düngemittel und Flüssigdünger.
Oft liegt dieser Dünger in Form von Granulat vor, das bequem in die Bonsaierde gegeben wird. Organische Düngergranulate können im Gießwasser aufgelöst oder in Düngekörbchen auf der Substratoberfläche befestigt werden. Kleine Körbchen verhindern, dass Nährstoffe weggespült, weggeweht oder von Vögeln verzehrt werden.
Tipp: Beachten Sie bei der Dosierung die Angaben auf der Packung bezüglich Menge und Häufigkeit.
Besonders bei starken Mangelerscheinungen kann die Düngung mit Flüssigmitteln hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, die Jahreszeiten zu berücksichtigen und zu wissen, wann der Baum Nährstoffe wie Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) benötigt.
Auch bei Flüssigdüngern für Bonsai lohnt es sich, die Herstellerangaben zu lesen. Außerdem ist die häufige Anwendung von niedrig konzentriertem Dünger der seltenen Anwendung von hochkonzentriertem Dünger vorzuziehen.
Tipp: Flüssigdünger ersetzen nicht das Gießen des Baumes. Die Erde in der Bonsaischale sollte vor dem Düngen ausreichend feucht sein.
Obwohl Ihr Baum seine Nährstoffe aus Wasser und Erde bezieht, ist es wichtig, diese mit Dünger zu ergänzen. Auf diese Weise erhält der Bonsai genügend Kraft zum Wachsen und schützt sich vor Schädlingen.
Ein hochwertiger Dünger für Bonsai enthält viele Mikroelemente. Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Nährstofflösungen, die auf diesen 3 Elementen basieren, werden N-P-K-Düngemittel genannt.
Was Sie vor der Düngung Ihrer Bonsai wissen sollten:
Tipp: Das N-P-K-Verhältnis ist immer auf der Düngerverpackung angegeben. Zum Beispiel NPK 12-6-6, NPK 5-6-3 oder NPK 5-5-5.
Wenn Sie den grünen Trends folgen, könnten Sie über hausgemachte Bonsai-Dünger nachdenken.
Zersetzte Pflanzenreste düngen seit Millionen von Jahren den Boden und sind Teil des natürlichen Nährstoffkreislaufs. Es sei jedoch daran erinnert, dass Mineraldünger viel ergiebiger als Hausmittel sind und schneller wirken. Daher sollten Sie letztere nicht vollständig aus der Ernährung Ihres Baumes ausschließen, insbesondere wenn Sie Anzeichen von Schwäche an der Pflanze bemerken.
Der Hauptvorteil von selbstgemachten Bonsai-Düngern besteht darin, dass sie im Vergleich zu mineralischen Düngemitteln, auch wie organischer Dünger, nicht sofort wirken. Mikroorganismen im Boden müssen diese unter dem Einfluss von Hitze und Feuchtigkeit zunächst abbauen.
Daher besteht praktisch keine Gefahr einer Überdosierung. Zu den Hausmitteln gehören hausgemachte Pflanzenjauchen, Kaffeesatz, Eier- und Bananenschalen:
Zur Düngung werden Bananenschalen zerkleinert und im Verhältnis 100 Gramm pro 1 Liter Wasser aufgebrüht. Anschließend wird die Brühe über Nacht aufgegossen und am nächsten Tag die restliche Schale durch ein feines Sieb gefiltert. Nun sollte die Bananenflüssigkeit 1:5 mit Wasser verdünnt und kann dann zum Gießen von Bonsai verwendet werden.
Generell sind Hausmittel wie Dünger eher eine Ergänzung und sollten ein ausgewogenes Bodensystem nicht ersetzen. Wenn Sie einen gesunden Baum haben möchten, aber eine sanfte Wirkung bevorzugen, wählen Sie die optimale Variante – einen organischen Dünger für Bonsai.
Bei einigen Düngemitteln sind Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Beispielsweise sollte bei neu gepflanzten Bäumen kein organisches 1-für-Alles-Düngergranulat verwendet werden. Dieser Dünger enthält viel Stickstoff und ist zwar während der Vegetationsperiode von Vorteil für gesunde Pflanzen, kann jedoch empfindliche Wurzeln verbrennen.
Winterlinden sollten wie Bonsai nur mit organischen Mitteln gedüngt werden, da die Wurzeln dieses Minibaums äußerst salzempfindlich sind. Auch einige natürliche organische Düngemittel wie Kompost und Mist eignen sich nicht als Dünger für Bonsai.
Um Ihren Bonsai zu düngen, benötigen Sie nur wenige Werkzeuge:
Während der Vegetationsperiode, die vom Frühling bis Mitte Herbst dauert, sollten Sie mindestens einmal pro Woche Ihren Bonsai-Baum düngen. Diese Regel gilt sowohl für Laub- als auch für Nadelbäume. Da Laubbäume im Herbst ihre Blätter verlieren, benötigen sie im Winter keinen Dünger.
Befolgen Sie diese Schritte, um Ihren Bonsai richtig zu düngen:
Dosierung und Häufigkeit sind in der Regel auf der Verpackung angegeben. Wenn Sie einen reiferen Bonsai haben, sollten Sie die empfohlene Menge möglicherweise etwas reduzieren, um sicherzustellen, dass das Wachstum des Baumes richtig ausbalanciert ist.
Hier sind einige Merkmale organischer Düngemittel:
Für synthetische Düngemittel gibt es ebenfalls Anwendungsempfehlungen:
Dünger ist ein wichtiger Bestandteil der Bonsai-Pflege, da in flachen Töpfen für Minibäume nur sehr wenig Erde vorhanden ist, aus der die Pflanzen ihre Nährstoffe beziehen. Allerdings kann sich eine Überdüngung negativ auf die Gesundheit Ihres Baumes auswirken.
Wenn Sie die empfohlene Dosierung oder Häufigkeit der Düngung Ihrer Bonsai überschreiten, können sich überschüssige Nährstoffe im Boden ansammeln, was zu einem Zustand führt, der als Düngerverbrennung bezeichnet wird. Dies geschieht, wenn Wurzeln nicht in der Lage sind, überschüssige Nährstoffe aufzunehmen oder zu verarbeiten, was zu einer Schädigung des empfindlichen Wurzelsystems führt.
Eine Düngerverbrennung kann auf verschiedene Arten auftreten:
Um einer Überdüngung vorzubeugen, verwenden Sie den richtigen Bonsai-Dünger und halten Sie sich genau an die Packungsbeilage.
Aber auch eine unzureichende Düngung Ihrer Pflanze wirkt sich negativ auf ihre Gesundheit aus. Bei einem Nährstoffmangel verlangsamt sich ebenfalls das Wachstum des Bonsai und die neuen Blätter werden klein und blassgrün. Alte Blätter, vor allem bei Stickstoffmangel, verfärben sich gelb.
Tipp: Überwachen Sie Ihren Bonsai nach der Düngung. Achten Sie auf die Reaktion der Pflanze auf das Produkt. Wenn Sie Anzeichen eines Nährstoffungleichgewichts bemerken, passen Sie Ihre Düngeroutine an.
Es hängt alles von der Art des Düngers, dem Durchmesser des Baumes und der Größe des Topfes ab. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Düngerverpackung.
Befolgen Sie die Anweisungen und behalten Sie Ihren Bonsai im Auge. Wenn Sie Anzeichen eines Nährstoffungleichgewichts bemerken, passen Sie den Prozess an oder wechseln Sie beispielsweise zu festen organischen Düngemitteln.
Nach dem Umpflanzen eines Baumes wird dieser mind. 4-6 Wochen lang nicht gedüngt.
Im Winter und bei großer Hitze im Sommer sollten Sie Ihren Bonsai nicht düngen. Zimmerbonsai können im Winter mit einer kleinen Menge Substrat gedüngt werden, bei Gartenarten sollte die Düngung eingestellt werden.
Auf Dünger sollte verzichtet werden, wenn der Baum erkrankt. Zuerst sollten Sie die Ursache herausfinden und dann die entsprechende Behandlung anwenden. Legen Sie den Dünger beiseite, bis sich die Pflanze erholt hat.
Bonsai-Bäume werden in flachen Schalen mit relativ wenig Erde gepflanzt. Damit Ihr Baum richtig wächst und gesund bleibt, muss die Erde im Topf ausreichend Wasser, Nährstoffe und Luft liefern. Aus diesem Grund sollten Bonsai nicht nur in hochwertige Bonsaierde gepflanzt, sondern auch regelmäßig gedüngt werden.