Bonsai Schädlinge und Krankheiten: Wie kann man Bonsai schützen?
Wie jede Pflanze kann auch ein Bonsai einige seiner Blätter verlieren. Es ist auch völlig normal, dass sich ältere Bonsaiblätter verfärben. Allerdings kann ein erheblicher Anstieg des langfristigen Blattverlusts, der den gesamten Baum betrifft, darauf hindeuten, dass Ihr Bonsai Hilfe benötigt.
Durch unsachgemäße Pflege oder einen ungünstigen Standort kann es zu unerwünschten Veränderungen am Bonsaibaum kommen. Allerdings können Gelbfärbung und Blattverlust auch auf das Vorhandensein von Schädlingen oder Krankheiten hinweisen. In diesem Fall reicht es nicht aus, einfach die Bewässerungshäufigkeit und -menge zu ändern oder die Pflanze an einen Ort mit mehr oder weniger Sonnenlicht zu bringen.
Im Folgenden beschreiben wir die häufigsten Krankheiten und Schädlinge für Bonsai, die das Aussehen und die Langlebigkeit Ihrer Pflanze beeinträchtigen können. Sie erfahren auch, wie Sie dies verhindern können.
Bonsaibäume sind anfällig für verschiedene Schädlinge und Krankheiten. Ihre Anwesenheit führt in der Regel zu Schäden an Blättern, Rinde und Wurzeln des Baumes. Hier finden Sie eine Beschreibung der häufigsten Krankheiten und Schädlinge für Bonsai, auf die Sie achten sollten.
Diese kleinen birnenförmigen Insekten saugen den Saft aus den Blättern und Stängeln von Bonsaibäumen. Sie können zu Blattkräuseln und Wachstumsstörungen führen.
Wenn Sie Blattläuse an Ihrem Bonsai-Baum finden, sollten Sie zunächst Folgendes tun:
Tipp: Es ist wichtig, überall zu sprühen, insbesondere unter den Blättern. Bewahren Sie den Bonsai während der Behandlung an einem hellen Ort auf, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Ein weiteres häufiges Problem sind Spinnmilben. Diese winzigen roten oder braunen Insekten spinnen Netze auf Bonsaiblättern. Sie können eine Gelbfärbung der Blätter und Blattabfall verursachen.
Zur Behandlung von Spinnmilben eignen sich die gleichen Maßnahmen wie bei Blattläusen. Auch das Besprühen mit Kalkschwefel ist wirksam. Sie sollten alle zwei Wochen erneut sprühen, um sicherzustellen, dass Sie den gesamten Befall einschließlich der Larven beseitigt haben.
Schmierläuse, auch Wollläuse genannt, sind ebenfalls ein häufiger Schädling. Diese Insekten mit weichem Körper sind oft mit einer weißen, pudrigen Substanz bedeckt. Man findet sie auf den Blättern, Stängeln und Zweigen des Bonsaibaums. Der Schaden, den Wollläuse an Bonsai-Bäumen anrichten, kann je nach Schwere des Befalls unterschiedlich sein.
Eines der besten Hausmittel gegen Wollläuse ist eine Mischung aus Reinigungsalkohol und Wasser, die direkt auf die Insekten aufgetragen wird. Diese Methode ist wirksam bei der Abtötung von Schädlingen bei Kontakt, ohne die Pflanze zu schädigen. Aber denken Sie daran, das Mittel sparsam zu verwenden.
Der Dickmaulrüssler schädigt Bonsaibäume im Wesentlichen auf zwei Arten:
In diesem Fall wird der größte Schaden durch die Larven verursacht. Sie können unentdeckt im Boden bleiben und letztendlich zum Absterben Ihrer Pflanze führen. Der Dickmaulrüssler bevorzugt typischerweise Pflanzen in Töpfen und befällt selten Bäume, die im Freiland wachsen.
Wenn Sie im Frühling oder Sommer unregelmäßig geformte, gezackte Blattränder bemerken, kann dies auf das Vorhandensein dieser Schädlinge hinweisen. Erwachsene Dickmaulrüssler sind etwa 9 mm lang und haben eine mattschwarze Farbe. Die Larven werden etwa 10 mm lang, sind C-förmig, weiß gefärbt und haben einen hellbraunen Kopf.
Zur Behandlung verwenden Sie am besten ein Insektizid, das im Spätsommer oder Frühherbst verdünnt auf den Boden ausgebracht wird.
Diese Schädlinge sind gefährlich für Zimmerbonsai. Thripse ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen, bei einer Infektion erscheinen silberne Saugspuren auf der Blattoberseite.
Durch Schäden an den Blättern gelangt Luft in die Pflanzenzellen. Die betroffenen Stellen beginnen silbrig-weiß zu schimmern. Bei starkem Thripsbefall reagiert Bonsai zudem mit erheblichen Wachstumsstörungen.
Die dunkelbraunen, ein bis drei Millimeter großen Insekten sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen, so dass ein Befall meist erst spät entdeckt wird. Vor der Behandlung von Bonsai sollten infizierte Pflanzen separat platziert werden. Die wirksamste Methode zur Bekämpfung von Thripsen besteht darin, den Baum und die Blätter mit einer Seifenlauge zu übergießen. Die Behandlung sollte über mehrere Wochen wiederholt werden.
Bereiten Sie für größere Bäume eine Emulsion bestehend aus 4 Esslöffeln Olivenöl, einer kleinen Menge Spülmittel und 2 Liter warmem Wasser vor. Auch die Verwendung einer Abkochung aus Knoblauch und Brennnessel ist wirksam.
Tipp: Decken Sie die Ballenoberfläche zunächst mit Frischhaltefolie oder einer Plastiktüte ab, um zu verhindern, dass Schädlinge oder deren Larven auf das Substrat gelangen.
Diese Gruppe umfasst etwa 20.000 verschiedene Arten. Nematoden werden auch als Älchen oder Fadenwürmer bezeichnet. Sie leben im Erdreich. Die winzigen weißen oder farblosen Insekten sind nur wenige Millimeter lang.
Längsmuskulatur, die sich vom Kopf bis zum Ende des Körpers erstreckt, hilft Älchen bei der Bewegung. Nematoden nutzen winzige Fortsätze an ihrem Maul, um ihre Umgebung abzutasten und Nahrung aufzunehmen.
Sie ernähren sich von Pilzen, Aas und Algen, einige Arten parasitieren jedoch fast alle Arten von Tieren und Landpflanzen. Nematoden dringen in das Wurzelsystem von Bonsai ein und stören deren Stoffwechsel. Mit ihren Mundstacheln dringen sie in das Pflanzengewebe ein und scheiden Speichel aus, der das Gewebe verändert.
Dies führt zu einer Verformung von Blättern und Wurzeln. Im schlimmsten Fall kann es zum Absterben des betroffenen Baumes kommen.
Veränderungen in der Pflanzenfarbe und welke Blätter können auf das Vorhandensein von Nematoden hinweisen. Ein von Älchen befallener Bonsai sollte möglichst schnell samt Wurzeln und Knollen entfernt werden. Um eine weitere Ausbreitung von Nematoden zu verhindern, sollte der Baum nicht in den Kompost geworfen werden.
Am besten befallene Pflanzen im Biomüll entsorgen. Behandeln Sie die Bereiche, in denen sich die infizierten Pflanzen befanden, mit heißem Dampf. Einige Älchenarten können durch Feindpflanzen wie Zinnien, Ringelblumen oder Senfpflanzen bekämpft werden, die auf von Nematoden befallenen Stellen gepflanzt werden.
Weiße Flecken, pudriger Film oder Schimmel auf den Blättern Ihres Bonsai sind ein Zeichen für eine Pilzinfektion. Am häufigsten befallen Pilze Laubbaumarten wie den japanischen Ahorn oder die chinesische Ulme.
Neemöl wirkt gegen die Schwarzfleckenkrankheit und andere Pilze. Das Sprühen sollte in den kühleren Monaten erfolgen. Stellen Sie den Baum bei Sommerhitze nach dem Besprühen für 2-3 Wochen an einen schattigen Ort.
Wenn Sie Anzeichen von Schimmel an Ihrem Bonsai-Baum bemerken, entfernen Sie die betroffenen Teile so schnell wie möglich. Dadurch wird verhindert, dass sich die Krankheit auf andere Pflanzenteile ausbreitet.
Verwenden Sie zur Behandlung und Vorbeugung fungizide Sprays. Neemöl kann auch gegen Mehltau und Grauschimmel eingesetzt werden.
Wenn Ihr Bonsai trocken und schlaff aussieht, gibt es hier einige Anzeichen dafür, dass er möglicherweise von Schädlingen oder Krankheiten befallen ist:
Gesunde Bäume sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Stellen Sie daher sicher, dass der Baum den richtigen Standort mit ausreichend Licht hat und geben Sie ihm genug Wasser.
Sie können Ihren Baum nicht vollständig vor Krankheiten schützen. Doch es gibt mehrere Maßnahmen, die Ihnen helfen, die Risiken zu reduzieren:
Die Wahrscheinlichkeit, dass gesunde Bäume infiziert werden, ist gering, aber selbst bei richtiger Pflege kann ein Bonsai dennoch krank oder befallen werden.
Eine biologische oder natürliche Schädlingsbekämpfung ist milder. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass dadurch keine nützlichen Insekten vernichtet werden, wodurch Sie die Gesundheit Ihres Baumes besser erhalten können.
Wenn Sie erste Anzeichen einer Krankheit oder eines Schädlingsbefalls bemerken, sollten Sie diese Option in Betracht ziehen. Hier sind einige Aktivitäten, die zur Heilung Ihres Bonsai beitragen:
Bei starkem Befall des Bonsai kommen chemische Methoden zum Einsatz. In diesem Fall sind natürliche Behandlungsmethoden nicht mehr wirksam. Hier sind einige Tipps:
Tipp: Vermeiden Sie den Einsatz von Breitbandpestiziden, da diese auch Nützlinge abtöten.
Beachten Sie jedoch, dass diese Methoden mit Vorsicht und Verantwortungsbewusstsein angewendet werden sollten. Eine zu harte und intensive Behandlung mit zu vielen Chemikalien kann Ihrem Baum schaden.
Nachdem Sie Ihren Bonsai gegen Schädlinge behandelt haben, ist es wichtig, auch Maßnahmen zu ergreifen, um seine Gesundheit wiederherzustellen. Darauf sollten Sie zunächst achten:
Achten Sie immer genau auf Veränderungen. Die rechtzeitige Erkennung und schnelle angemessene Behandlung von Schädlingen ist entscheidend für die Wiederherstellung der Gesundheit Ihres Bonsai.
Mit Geduld und der richtigen Vorgehensweise wird Ihr Baum wieder sein früheres Aussehen und seine frühere Gesundheit annehmen.
Doch neben Schädlingen und Krankheiten gibt es auch Nützlinge. Sie tragen dazu bei, die Zahl der Schädlinge zu reduzieren.
Die meisten Pestizide schützen sie und wirken nur gegen Schädlinge, dennoch sollten chemische Behandlungen mit Vorsicht angewendet werden. Zu den nützlichen Insekten zählen:
Ein gesunder, starker Baum ist widerstandsfähiger und kann auch unter widrigen Bedingungen überleben. Wenn Sie also Ihren Bonsai Baum pflegen, wird er resistenter gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten:
Wenn der Befall nicht schwerwiegend ist, reichen manchmal eine manuelle Entfernung und Reinigung sowie eine natürliche Schädlingsbekämpfung aus. In schwereren Fällen sollten spezielle chemische Mittel eingesetzt werden. Aber es ist wichtig, nützliche Insekten zu erhalten.
Schädlinge und Krankheiten können die Gesundheit und das Wachstum von Bonsai beeinträchtigen. Schließlich könnten sie sogar den Baum töten. Daher ist es ratsam, wirksame Schutz- und Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
Die häufigsten Bonsai-Schädlinge sind Blattläuse, Dickmaulrüssler, Spinnmilben, Schmierläuse, Thripse und Nematoden. Es lohnt sich auch, Ihren Baum vor Pilz- und Bakterieninfektionen zu schützen.
Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehören:
Biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden wie nützliche Insekten, Hausmittel und natürliche Insektizide können wirksam sein. Bei schwerem Befall können aber auch chemische Pestizide eingesetzt werden, allerdings müssen Gebrauchsanweisungen und Vorsichtsmaßnahmen befolgt werden.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern: Die Überwachung des Bodens und der Blätter sowie des Stamms und der Wurzeln Ihres Bonsai auf Schädlingsbefall ist entscheidend, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.